Das Entfernen von Tätowierungen ist weitaus schwieriger als das Tätowieren.
Dies gilt insbesondere für sog. Profitätowierungen (mit der
Maschine gestochen), da sich bei diesen oftmals mehrere übereinander
liegende Farbschichten in der Haut befinden, die nacheinander (im Abstand
von 4-6 Wochen) gelasert werden müssen. Auch die verschiedenen Tattoofarben
sind unterschiedlich leicht oder schwer zu entfernen.
Für das Entfernen der Tätowierungen gibt es verschiedene Verfahren,
insbesondere
1. das Herausschneiden,
2. das Hautschleifen (Dermabrasion),
3. die Infrarotkoagulation (Punktbestrahlung mit Infrarotlicht),
4. die Blitzlampe (IPL-Technologie), die aber nur bei bestimmten
Farben wirkt,
5. die FluiPoint-Methode,
6. die Behandlung mit dem Laser, eine moderne und besonders wirksame Methode,
zu der wir im Regelfall raten.
Laser können auch in Bereichen verwendet werden, die vorher bereits
mit anderen Methoden behandelt wurden. Allerdings muss für jede einzelne
Tattoofarbe der entsprechende spezielle Laser verwendet werden. Ein Universalgerät
zur Entfernung aller Tattoofarben gibt es nicht. Der modernste Laser zur
Entfernung von Tätowierungen ist der gütegeschaltete
(Q-switched) Nd:YAG Laser, mit dem wir in dieser Praxis arbeiten.
Die
Behandlung
wird ambulant durchgeführt und ist schmerzarm; auf eine Betäubung
kann in aller Regel verzichtet werden. Lediglich im Gesichtsbereich oder
an anderen empfindlichen Hautpartien kann eventuell eine örtliche
Betäubung (oberflächlich; keine Einspritzungen), z.B. mit EMLA-Creme,
eingesetzt werden. Zum Schutz der Augen vor dem Laserlicht muß eine
spezielle Brille getragen werden.
Mit dem Laser werden gezielt kurze Lichtimpulse auf die zu behandelnden
Hautstellen abgegeben. Die in der Haut liegenden Farbpartikel nehmen bei
der Behandlung die Energie des Laserlichts auf und erhitzen sich dabei.
Dadurch werden die Farbpartikel zerstört. Sie zerfallen in kleinere
Teilchen, die von den körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) abtransportiert
werden können.
Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen
Wie jede wirksame Methode, hat auch die Behandlung durch den Laser Risiken
und Nebenwirkungen. In der Regel verläuft die Laserbehandlung komplikationsarm.
Die Risiken und Nebenwirkungen bei der Verwendung von Lasern sind meist
geringer als bei anderen Behandlungsmethoden.
Allgemeine
Risiken während des Eingriffs:
Leichte Blutungen treten gelegentlich auf, bedürfen aber meist
keiner Behandlung.
Kleine Blutergüsse können vorkommen; sie sind meist harmlos
und verschwinden nach Tagen von selbst bzw. sind gut behandelbar.
Druckschäden durch Lagerung vor, während oder nach dem
Eingriff. Sie bilden sich meist von selbst wieder zurück bzw. sind
gut behandelbar. Das gilt auch für Hautverletzungen durch Desinfektionsmittel;
sie sind keine direkte Folge der Laserbehandlung.
Gelegentlich treten allergische Reaktionen auf evtl. verabreichte
Medikamente wie Betäubungsmittel, verwendete Desinfektionsmittel,
Latex mit Übelkeit (Schwindel, Erbrechen und ähnliche leichtere
Reaktionen), Schwellung, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag auf. Extrem selten
kommt es zu lebensbedrohlichen Kreislaufreaktionen (Schock),die eine intensivmedizinische
Behandlung erfordern. Kommt es dabei zu mangelnder Organdurchblutung,
so kann dies zu bleibenden Schäden (z. B. Nierenversagen, Hirnschädigungen,
Krampfanfällen) führen.
Allgemeine Risiken nach dem Eingriff:
Schwellungen, leichte Blutungen, blaue Flecken (Bluterguss) und
Verkrustungen können nach der Laserbehandlung auftreten. Sie klingen
normalerweise nach einiger Zeit von selbst ab.
Hautrötungen (Erythem) durch die Erweiterung und Füllung
von Blutgefäßen in der behandelten Region, die länger
andauern können.
Trotz aller Sorgfalt kann sich die Tattoofarbe in eine andere Farbe
umwandeln (Farbumschlag), die kaum noch mit dem Laser zu entfernen
ist.
Farbänderungen der Haut (Pigmentverschiebungen) in den behandelten
Bereichen unmittelbar nach der
Behandlung sind normal. In sehr seltenen Fällen, insbesondere bei
Sonnenexposition, bilden sich diese nach dem Eingriff aufgetretenen Veränderungen
nicht vollständig zurück und bleiben deutlich sichtbar.
Hauterkrankungen wie Akne oder Herpes können durch die Behandlung
aktiviert werden.
Bei sehr empfindlichem Hauttyp können sich leichte Krusten
bilden, die in der Regel ohne Folgen abheilen. Äußerst selten
bilden sich vorübergehend Bläschen, die bei nicht ordnungsgemäßer
Nachsorge dann zu stärkeren oberflächlichen Verkrustungen oder
Vernarbungen führen können.
Bei falscher Nachsorge und entsprechender Veranlagung können
dicke, wulstige, verfärbte, schmerzhafte und/oder juckende Narben
(Narbenwucherung, Keloid) entstehen. Eine rechtzeitige Behandlung von
Narbenveränderungen (sobald sie bemerkt werden) hilft meist, eine
Korrekturoperation zu vermeiden.
Bei Laientätowierungen ist es möglich, dass
sogenannte AZO-Farbstoffe verwendet werden. Diese Farbstoffe
können bei der Entfernung der Tätowierung mittels Lasertechnik
in krebserzeugende aromatische Armine gespalten werden, die dann über
die Blutbahn im ganzen Körper verteilt werden können.
Oft wird daher eine Probebehandlung eines kleinen Randbereiches
der Tätowierung empfohlen, um das Risiko
eines möglichen Farbumschlags, Pigmentverschiebungen und anderer
Nebenwirkungen so gering wie möglich zu
halten.
Behandlungserfolg
Wenn die empfohlene Behandlung erfolgreich durchgeführt wurde, bedeutet
dies die komplette Entfernung oder
erhebliche Aufhellung der Tätowierung. Dennoch ist unmittelbar nach
der Behandlung die Tattoofarbe in der Haut noch erkennbar. Der Abtransport
der Farbpartikel durch den Körper dauert bis zu zwei Monate; daher
sollte ein erneuter Behandlungstermin entsprechend spät vereinbart
werden. Wie viele Behandlungssitzungen nötig sind, richtet sich nach
der Tattoofarbe, der Hautdicke, der Intensität der Tätowierung
und deren Lage in der Haut sowie nach der Empfindlichkeit der Haut oder
des Patienten. Verschiedene Tattoofarben sprechen auch unterschiedlich
gut auf die Laserbehandlung an.
Eine Garantie auf dauerhafte und vollständige Tattooentfernung
kann nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht gegeben werden.
Bitte UNBEDINGT beachten!
Der Erfolg der Laserbehandlung hängt auch von der Mitarbeit der Patienten
ab. Deshalb sind folgende Anweisungen genau zu Beachten:
Vor der Behandlung:
Um das Risiko einer Pigmentverschiebung zu minimieren, sollte für
vier Wochen vor der Behandlung eine
übermäßige UV-Bestrahlung (Solarium/Sonnenbaden) vermieden
oder eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor
25 oder höher verwendent werden.
Es gibt Nahrungsmittel und Medikamente, die die Haut stärker empfindlich
gegen Licht machen. Deshalb muss ich vollständig darüber informiert
werden, welche Arzneien der Patient in der letzten Zeit eingenommen oder
an der Haut angewandt hat.
Nach der Behandlung
kommt
es zu einer mehr oder weniger starken Rötung der behandelten Areale,
die in der Regel innerhalb kürzester Zeit wieder abnimmt. Die ersten
beiden Tage sollte das behandelte Hautareal ausschließlich mit einer
speziellen antibakteriellen Lösung ich empfehle Octenisept
abgetupft werden. Nach der Lasertherapie sollte die behandelte
Region frühestens nach 2 Tagen nur mit einer pH-neutralen Seife oder
Duschgel gewaschen werden und der Kontakt mit duftstoffhaltigen Kosmetika
oder Parfüms im Bereich der gelaserten Hautstellen in den ersten
2 Monaten nach der Behandlung vermieden werden. Generell sollte jede mechanische
Reibung (durch Kratzen, Jucken oder reibende Kleidung) im Bereich des
behandelten Areals vermieden werden. Eine übermäßige UV-Bestrahlung
der behandelten Region sollte für einige Monate nach der Behandlung
vermieden werden. Ist das nicht möglich, sollte das Behandlungsfeld
durch eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 25 oder höher geschützt
werden.
Diese
Behandlungsinformation können Sie auch ausdrucken (Download ).
Vor der Behandlung müssen Sie auch eine Behandlungseinwilligung unterschreiben
(Download )
und einen Anamnesebogen (Download )
ausfüllen.
Für das Verhalten nach der Behandlung finden Sie hier Nachsorgehinweise
(Download ).
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